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Die Geschichte unserer Wallfahrtskirche und des Klosters

 

Die Sümeger Franziskanerkirche und das Franziskanerkloster wurden vom Széchényi György, dem Bischof von Veszprém (1648-58), gegründet. Er hat das Kapitel der Ordensprovinz der Salvatorianer, acht Tage nach seiner Ernennung zum Bischof darum gebeten, mindestens zwei Patres nach Sümeg zu senden, damit sie dort dem Volke Gottes dienen. Die ersten Mönche waren P. Bonaventura Sümegi und P. István Szegedi. Während das Kloster noch gebaut wurde, haben sie in der Burg gewohnt.

 

Die Franziskaner sind bis dato, also seit 1649, in der Stadt, obwohl eine Kontroverse darüber besteht, ob das Kloster nicht erst 1652 gegründet wurde. Die unterschiedlichen historischen Sichtweisen entstanden durch eine Inschrift auf einer steinernen Tafel, zumal dort über dem Eingang des Klosters steht: "Der hochwürdige Bischof von Veszprém, Széchenyi György, Erbgraf der Stadt und des Bezirks, Rat der heiligen kaiserlichen und königlichen Hoheit, hat 1652 für die Grundsteinlegung und den Aufbau dieses Klosters sowie der Kirche, zur Ehre der Heimsuchung Mariens gesorgt."

 

Am 29. September 1654 wurde die Kirche feierlich geweiht. Péter Keglevich hat das in seinem Tagebuch wie folgt formuliert: "Ich war in der Burg von Sümeg, wo György Lippay, Erzbischof von Esztergom mit vier anderen Bischöfen, sowie mit Graf Ádám Batháni und Graf Ferencz Nádasdy war. An diesem Tag wurde György Széchenyi zum Bischof geweiht. Am 28. haben wir geruht, wobei anschließend eine Disputation in der Kirche geführt wurde. Am 29. dann, wurde die Kirche der Franziskaner vom neuen Bischof, dem Gründer der Sümeger Kirche und des Klosters, geweiht. In aller Pracht und Festlichkeit durfte das folgende Fest begangen werden. Wir haben 38 Fass Wein getrunken, und zirka 500 Lämmer verspeisen. Die Gäste haben sich in Gruppen zu 17, 18, 19 oder 20 Personen zusammengefunden."

 

Neben dem Gründer sind auch Bischof Pál Hoffmann und Bischof István Sennyei erwähnenswert, welche in Sümeg gewohnt haben und Wohltäter des Ordens gewesen sind. Beide haben die ewige Ruhe in der Krypta der Kirche gefunden. Der Letztere hat 1652 ein Bild von den sieben Wundern der Welt gemalt, mit dem Titel heiliger Antonius, das Wunder der Wunder (Miraculorum miraculum). Dieses Bild befindet sich im Refectorium.

 

Auch die späteren Bischöfe haben die Wallfahrtskirche der Gebenedeiten Jungfrau nicht vergessen. Der barocke Hauptaltar wurde 1734, gemäß des Auftrages von Bischof Ádám Acsády (1725-45), vom Karmeliter Domonkos Richter erstellt. Es sind in der Kirche auch noch Nebenaltäre zur Ehre des hl. Johannes Nepomuk (1750), des hl. Antonius (1750), des hl. Franziskus (1757) und auch des allerheiligsten Kreuzes zu finden. Der letztgenannte Altar war ursprünglich dem hl. Märtyrer Stephanus geweiht.

 

Ein mit viel Sorgfalt erstelltes Kunstwerk der Wallfahrtskirche ist die barocke Kanzel, welche von Bischof Padányi, zur Ehre Gottes, im Jahre 1760 gestiftet wurde. Hinter dem Altar findet sich eine Pieta, welche auf den Anfang des XVIII. Jahrhundert datiert wird. Der Gestalter ist allerdings unbekannt. Hunderte von Danktafeln geben eindrückliches Zeugnis davon, dass die Gläubigen täglich vor der Pieta sich vertrauensvoll an die Gebenedeite Jungfrau und schließlich an Jesus Christus wenden.

 

Die Fresken der Kirche wurden zwischen 1950 und 1970 vom Künstler Béla Kontuly gemalt.

 

Die erste Orgel, die 180 Jahre lang die Gottesdienste musikalisch umrahmte, ist eine bischöfliche Schenkung aus dem Jahre 1733. Seitdem musste sie mehrmals überholt werden. Zum letzten Mal geschah dies 2008, unter dem Kirchenrektor P. Balázs Barsi. Ebenfalls 1733 wurden auch die beiden Seitennischen, welche den Haupteingang der Kirche flankieren, fertig gestellt. Sie wurden 2008 vom bedeutenden Fachmann, György Tarr, restauriert.

 

Es ist wissenswert, dass die Pfarrei von Sümeg und (Csab)rendek von 1673 bis 1759 von den Franziskanern geführt wurde bis zur Gründung einer neuen, von Diözesanpriestern geführten Pfarrei von Bischof Padányi-Bíró Márton. Der Hintergrund dieser Neugründung war wahrscheinlich der Widerspruch der Provinzregierung gegen einen Durchgangsweg zwischen dem Kloster und dem nahen Palast. Der Ordensrat hatte Angst davor, dass die Moral des Klosterlebens nachlasse.

 

Im Jahr 1700 sind sowohl die Wohnhäuser der Stadt als auch die Burg - der Wohnort des Bischofs - abgebrannt, das Kloster aber blieb bestehen. Der damalige Bischof, Széchenyi Pál leitete die Diözesen Veszprém und Kalocsa vom Kloster aus.

 

Die Gnadenstatue, die vorher auf dem Stephansaltar stand, hat Acsády Ádám, der Bischof von Veszprém, auf den Hauptaltar gestellt.

 

Das Ordenshaus wurde 1724 auf Initiative des Bischofs erweitert, wodurch das Gebäude auf zwei Stockwerke erhöht wurde. Den Turm, der 1743 gebaut wurde, hat ein Sturm 1816 niedergelegt. 1774 wurde das Haus deutlich umgestaltet, sodass es zu seiner heutigen Form kam.

 

Die Mönche von Sümeg hatten im Jahr 1809 die Pflicht, sich um den Unterhalt von fünfzehn französischen Soldaten zu kümmern. Zu dieser Zeit wurde auch ein Krankenhaus unter Aufsicht der Brüder eröffnet. Der Konvent wurde 1788 durch Josef II. um 16 Patres und zwei Brüdern vergrößert. Zwei Krypten befinden sich unter der Kirche (eine unter dem Altarraum, die andere unter dem Franziskusaltar).

 

Die kommunistische Staatsgewalt hat im Juni 1950 das Wirken der Mönche verboten. Die Franziskaner von Sümeg wurden interessanterweise nicht verschleppt, sie mussten nur das Haus und die Kirche bis zur zweiten Hälfte Oktobers verlassen. Pater Kocsis Ödön hat bis 1955 die Kirche als Diözesanpriester betreut und Fr. Szakál Szabin den Dienst in der Sakristei als ziviler Angestellter ausgeübt und bis 1991 dem Gnadenort der Gottesmutter gedient.

Außer ihnen gedenken wir auch derer, die 1950 ihr geliebtes Heim verlassen mussten: P. Nagy Ernő, P. Polgár Demjén, P. Kósa Szalvátor, P. Sipos Kajetán, P. Benkő Krizosztom (der bis 1956 Aushilfe war), P. Horváth Athanáz, Fr. Hakszer Rókus und Fr. Puskás Honorát.

 

Von 1950 bis Juni 1989 hat das Bistum Veszprém die pastoralen Aufgaben in der Wallfahrtskirche ausgeübt. Kapläne der Wallfahrtskirche waren: Horváth Miklós, Reöthy József, Csányi László, Borza László. 1955 hat P. Kocsis Ödön die Schlüssel der Kirche Horváth Tamás übergeben, der als Diözesanpriester ab 1961 Kirchenrektor war. Szabó Sándor, bis zu seinem Tode 1986, war der Pfarrer der Stadt 1936-1961, und von 1961 Kirchenrektor in der Wallfahrtskirche. Um die Verwaltung hat sich aber der Pfarrer, Békefi László gekümmert. Seine Herzensangelegenheit war auch das Schicksal der Franziskanerkirche. Nach dem Tod von Szabó Sándor betreute Virág Gyula unsere Wallfahrtskirche. Nach vielen Jahren, die er in Sümeg verbracht hat, kannte er die alten Franziskaner und das geistliche Leben der Kirche. Er hat die Andacht eingeführt, die am zwölften Tag eines jeden Monats stattfindet.

 

Nach der vierzigjährigen Unterdrückung war dieses Kloster das erste, welches dem Orden zurückgegeben wurde. Dr. Szendi József, der Bischof von Veszprém hat am 26. Juli 1989 die feierliche Übergabe in der vollbesetzten Kirche begangen.

 

Die seit 1989 hier dienenden Franziskaner sind: P. Szokolai Bernardin, P. Kiss Konrád, P. Szlávik András (Novize), Fr. Szakál Szabin, Fr. Csabai Nolaszkusz, P. Vitéz Baán, P. Kovács Kalliszt, Fr. Bátyity Jácint und Fr. Szász Zsombor (mit einer einfachen Gelübde), bzw. Fr. Sipos Fulgenc und Fr. Cserey Bertold.

Das Kloster wurde in viele Wohnungen umkonstruiert, deshalb mussten die Franziskaner nach dem Wiederbeginn viel am Gebäude arbeiten.

 

1994 wurde der Kirchturm und die Hauptfassade des Klosters renoviert. Die sich im Klostergarten befindende Bastei und der Kreuzweg sind der Arbeit von P. Vitéz Bán zu verdanken, der aus den Vereinigten Staaten heimkehrte.

 

Das Kloster wurde dank dem Provinzial P. Tornyos Kálmán erneuert. Im zweiten Stock wurde ein Gebäude für Exerzitien errichtet, und 2000 hat der Provinzial, P. Dr. Kovács Bánk es gesegnet. Erwähnenswert ist der "Kalender von der Heiligen Gottesmutter von Sümeg", der seit 1995 jedes Jahr erscheint. Dieser Kalender wurde 2010 in "Sümeger franziskanische Kalender" umbenannt.

 

2001 beginnt der Umbau des ehemaligen Beichtzimmers zur Kapelle der vierzehn Nothelfer.

2003 fängt Tarr György, Restaurator von Budapest mit der Purifikation und Vergoldung des Hauptaltars an. Auf Betreiben des Guardians, P. Barsi Balázs, wurde 2004 das kleine Speisezimmer für die Mönche mit der Küche konstruiert.

 

Seit 2009 wohnen drei Fratres im Kloster: Guardian, P. Barsi Balázs, P. Németh Paszkál und der Kirchenrektor P. Rácz Piusz.

 

 

Verfasser: P. Rácz Piusz

 

 


 

 

 

 

 

Messen:

Sonntag: 8:00, 10:00